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Kräuter - Lösungen

" Grundrezept"

von 4 unterschiedlichen flüssigen Ansätzen

Die Jauche

 Für 10 ltr Jauche benötigt man etwa 800g - 1kg frische Kräuter. Man kann auch 100 -200g getrocknete Kräuter verwenden. Die  frischen Kräuter werden zerkleinert und locker in ein großes Gefäß gefüllt. Das Gefäß wird mit 10 ltr Regen- oder Leitungswasser aufgefüllt. Je nach Umgebungstemperatur beginnt die Gärung nach 2-3 Tagen. Tägliches Umrühren fördert den Gärprozess durch Sauerstoffzufuhr. Die Gärung ist nach etwa 2 Wochen abgeschlossen, wenn sich kein Schaum mehr bildet und die Pflanzenteile sich zersetzt haben. Geruchsbildung kann durch Steinmehl oder Humofix gemindert werden. Die fertige Jauche durchsieben, um Pflanzenreste zu entfernen, sonst verstopft die Gießkannenbrause...  

Eine Gießbehandlung erfolgt stets verdünnt 1:20 an bedeckten Tagen an die Wurzel der Pflanzen. Für Blattspritzungen gilt eine Verdünnung von 1:50.

 

Die Brühe

Bei Kräuterbrühen werden durch Aufkochen die Inhaltstoffe freigesetzt. Das Pflanzenmaterial dazu zerkleinern. Etwa 500g frische Kräuter in 5 ltr Regen- oder Leitungswasser einweichen. Das vorherige Einweichen der Kräuter für einen Tag in kaltem Wasser laugt die Inhaltstoffe intensiver aus. Am nächsten Tag Aufguss kochen. Und 30 Min. simmern lassen. Die Brühe im geschlossenen Topf abkühlen lassen, danach Pflanzenmaterial absieben. In einem geschlossenen Gefäß kühl lagern und zügig verbrauchen, sonst setzt auch Gärung ein.  

Die Verdünnung für eine Gießanwendung soll 1:10 sein, für Spritzungen auf Blätter 1:20.


 

Der Tee

Etwa 10g Kräuter zerkleinert in 1ltr Wasser geben. Für die Behandlung von Samen reichen z. B. 2 Aufgussbeutel Kamille auf 500ml Wasser. Wie beim Teekochen werden die zerkleinerten Kräuter mit kochendem Wasser übergossen. Mindestens 15 Min. ziehen lassen. Tee abkühlen lassen, ebenfalls wieder Kräuter absieben, dann ist er gebrauchsfertig.   

Für Gießanwendungen den Tee 1:5 verdünnen, für Blattspritzungen 1:20

 

Kaltwasserauszug

Ein mildes Verfahren, das genutzt wird, wenn die Inhaltsstoffe der Kräuter durch Hitze zerstört werden. Für einen Auszug einen Handvoll, etwa 10g Blätter oder Blüten, in 1ltr Regen- oder Leitungswasser ansetzten. Dazu die Kräuter zerkleinern, 24 Stunden bis 3 Tage in kaltem Regenwasser an einem kühlen Ort ziehen lassen. Absieben, bevor eine Gärung eintritt und in verschlossenen Gefäßen lagern.  

Der Kaltwasserauszug kann unverdünnt oder im Verhälznis 1:1 angewendet werden.                                                


 

B = Brühe,   T = Tee,   J = Jauche,   KW = Kaltwasserauszug

 

Ackerschachtelhalm ( Equisetum arvense)  B + J

Als Brühe oder Jauche in entsprechender Verdünnung auf Blätter gespritzt wirkt Pflanzenstärkend. Vorbeugend anwenden gegen Pilzbefall bei Gemüse, Obst, Rosen. Alte Triebe enthalten mehr Kieselsäure als junge.

 

Beinwell, Comfrey ( Symphytum officinale)  J

In Verdünnung 1:10 gegossen eine kali- und stickstoffbetonte Düngung zu Fruchtgemüse wie Tomate

 

Brennessel ( Urtica diocia, U. urens)  B + J

Jauche 10-fach verdünnt an die Wurzel gießen, Stickstoff-Düngung zur Kräftigung. Gegen Blattläuse gärende Jauche 1:50 verdünnt auf Triebe und Blätter spritzen. Als Brühe 10-fach verdünnt über Böden und Blätter spritzen.


 

Eiche (Querkus) J

Jaucheansatz aus Blättern und Rindenstücken. 1:5 bis 1:10 verdünnt gegen beißende und saugende Insekten spritzen. Unverdünnt gegen Ameisen gießen.

 

Holunder (Sambucus niger)  J

Blätter als Jaucheansatz, sehr geruchsintensiv! Gegen Wühlmäuse unverdünnt in die Gänge gießen.  

 

Kamille (Matricatia chamomilla) T + KW

Kamillenblüten-Tee für Saatgut-Bäder, z. B. Möhrensaat, Ebsen, Bohnensamen gegen samenübertragbare Krankheiten.      15 Min. einweichen.

 

Kapuzienerkresse (Tropaeolum majus)  T

Blätter als Tee, 1:10 verdünnt spritzen gegen saugende Insekten wie Läuse


 

Lavendel ( Lavandula officinalis), Salbei (Salvia officinalis) T + B + J

Blätter als Bestandteile der Mischkräuterjauche. 1:10 verdünnt gegossen, hat vorbeugende Wirkung gegen verschiedene Schädlinge und Krankheiten.

 

Meerettich (Armoricia rusticana)  T + B

Als Tee gegen Fruchtfäule und Spitzendürre bei Steinobst 1:1 verdünnt spritzen. Als Brühe unverdünnt anwenden.

 

Rainfarn (Tnacetum vulgare)  T + B + J

Ansatz als Tee, Brühe oder Jauche aus Blüten und Blätter. Spritzungen in entsprechender Verdünnung gegen Blattläuse und andere Schadinsekten sowie Pilzerkrankungen wie Mehltau.

 

Rhabarber (Rheum rhabarbarum)  B + J

Brühe unverdünnt gegen Schwarze Bohnenläuse spritzen, mindestens 3 Behandlungen. Gegen Läuse und Raupen als Jauche 1:10 verdünnt über Pflanzen brausen.


 

Rindelblume (Calendula officinalis)  J

Blätter für Jauche. Pflanzenstärkend als Gießwasser 1:10 verdünnt

 

Schafgabe (Achillea millefolium)  T + KW

 Blütenansatz als Kaltwasserauszug, gegen pilzliche Erreger. 1:10 verdünnt auf Pflanzen spritzen.

 

Tomatenblätter  J

Jauche 1:10 verdünnt gegen Kohlweißlinge an Kohlpflanzen spritzen. Jauche als Gießwasser 1:10 verdünnt, wirkt wachstumsfördernd für Tomaten, Gurken, Porree.

 

Wermut (Artemisia absinthium)  T + B + J

Blätter und Blüten als Tee, Brühe oder Jauche ansetzen. Unverdünnt oder 1:2 verdünnt vertreibt Ameisen. Gegen beißende und saugende Insekten wie Brombeermilben auf Pflanzen spritzen.

 

Zwiebel (Alliu cepa), Knoblauch (Allium sativus) T + B + J

Jauche aus Zwiebelschalen und Knoblauch 1:10 verdünnt, gegen Pilzerkrankungen wie Kräuselkrankheit an Pfirsichen. Vertreibt Möhrenfliegen. Den unangenehmen Geruch mit Steinmehl binden.

 Quelle: Landlust